Befragung per Fragebogen (auf Papier oder online)
Grundzüge eines Fragebogens:
- verständlich, eindeutig, genau formuliert (Tipp: an Freunden testen)
- keine Suggestivfragen (=beeinflussende Fragen)
- Fragen so kurz wie möglich formulieren
- immer nur einen Sachverhalt abfragen
- keine doppelte Verneinung
- motivierend ("deine Meinung ist wichtig!")
Sortierung:
- Eisbrecherfrage zur Erleichterung des Einstiegs
- Sachfragen
- zur Erlangung der wichtigen Daten
- thematisch geordnet
- vom Allgemeinen zum Konkreten
- Kontroll- und Plausibilitätsfragen (= bereits gestellte Fragen werden anders neu gestellt um Widersprüche aufzudecken)
- personenbezogene Fragen (um bei der Auswertung Zusammenhänge zwischen Antworten und bestimmten Gruppen, z. B. Schülerinnen oder besonders junge Schüler/innen herstellen zu können)
Fragetypen
Offene Fragen
- direkte Fragen, bei denen der Befragte ganz frei, d. h. ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten antworten soll (z. B. "Wo siehst du Verbesserungsmöglichkeiten bei der Pausengestaltung?")
- Vorteil: Befragte werden nicht in ein Raster gezwängt sondern äußern völlig frei Meinungen, Einstellungen und Vorschläge
- Problem: Vielzahl unterschiedlicher Antworten, die sich entweder gering oder gravierend voneinander unterscheiden; aufwändige Auswertung
Geschlossene Fragen
- direkte Fragen, bei denen Antwortalternativen vorgegeben sind (z. B. "Ich vermisse warme Speisen in der Cafeteria." - "Ja"/"Nein")
- Vorteil: schnell und einfach zu beantworten, Auswertung unproblematisch
- Problem: das gesamte Antwortspektrum sollte abgedeckt sein, kein zusätzlicher Bedarf an Antworten sollte vorhanden sein
Arten der geschlossenen Fragen
- Alternativfragen: Befragte dürfen aus einer Auswahl von Antwortmöglichkeiten nur eine einzige Antwort auswählen
- Selektive Fragen: Befragte dürfen aus einer Auswahl von Antwortmöglichkeiten mehrere oder alle Antworten auswählen
- Skalenfragen: Befragte äußern sich anhand einer Skala (z. B. "Wie gut ist die Auswahl an Speisen in der Cafeteria?" Skala von 1 = sehr schlecht bis 6 = sehr gut)
- Dialogfragen: Befragter darf nur eine Antwort geben (z. B. "A sagt, dass das Essen lecker ist, B sagt, dass es nicht schmeckt. Wem stimmst du zu?")
Mögliche Probleme bei der Befragung
- Interviewer formuliert unbewusst die Fragen um
- Befragter will dem Interviewer gefallen / nicht unsympathisch erscheinen und vermeidet vermeintlich unpopuläre Antworten
- Interviewer beeinflusst unbewusst durch Blicke und Gesten die Antworten des Befragten
- Befragter kreuzt immer die Mitte oder immer Ja oder Nein, weil er unmotiviert ist