Befragung per Fragebogen (auf Papier oder online)

Grundzüge eines Fragebogens:

  • verständlich, eindeutig, genau formuliert (Tipp: an Freunden testen)
  • keine Suggestivfragen (=beeinflussende Fragen)
  • Fragen so kurz wie möglich formulieren
  • immer nur einen Sachverhalt abfragen
  • keine doppelte Verneinung
  • motivierend ("deine Meinung ist wichtig!")

Sortierung:

  1. Eisbrecherfrage zur Erleichterung des Einstiegs
  2. Sachfragen

    • zur Erlangung der wichtigen Daten
    • thematisch geordnet
    • vom Allgemeinen zum Konkreten

  3. Kontroll- und Plausibilitätsfragen (= bereits gestellte Fragen werden anders neu gestellt um Widersprüche aufzudecken)
  4. personenbezogene Fragen (um bei der Auswertung Zusammenhänge zwischen Antworten und bestimmten Gruppen, z. B. Schülerinnen oder besonders junge Schüler/innen herstellen zu können)

Fragetypen

Offene Fragen

  • direkte Fragen, bei denen der Befragte ganz frei, d. h. ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten antworten soll (z. B. "Wo siehst du Verbesserungsmöglichkeiten bei der Pausengestaltung?")
  • Vorteil: Befragte werden nicht in ein Raster gezwängt sondern äußern völlig frei Meinungen, Einstellungen und Vorschläge
  • Problem: Vielzahl unterschiedlicher Antworten, die sich entweder gering oder gravierend voneinander unterscheiden; aufwändige Auswertung

Geschlossene Fragen

  • direkte Fragen, bei denen Antwortalternativen vorgegeben sind (z. B. "Ich vermisse warme Speisen in der Cafeteria." - "Ja"/"Nein")
  • Vorteil: schnell und einfach zu beantworten, Auswertung unproblematisch
  • Problem: das gesamte Antwortspektrum sollte abgedeckt sein, kein zusätzlicher Bedarf an Antworten sollte vorhanden sein 

Arten der geschlossenen Fragen

  • Alternativfragen: Befragte dürfen aus einer Auswahl von Antwortmöglichkeiten nur eine einzige Antwort auswählen
  • Selektive Fragen: Befragte dürfen aus einer Auswahl von Antwortmöglichkeiten mehrere oder alle Antworten auswählen
  • Skalenfragen: Befragte äußern sich anhand einer Skala (z. B. "Wie gut ist die Auswahl an Speisen in der Cafeteria?" Skala von 1 = sehr schlecht bis 6 = sehr gut)
  • Dialogfragen: Befragter darf nur eine Antwort geben (z. B. "A sagt, dass das Essen lecker ist, B sagt, dass es nicht schmeckt. Wem stimmst du zu?")

Mögliche Probleme bei der Befragung

  • Interviewer formuliert unbewusst die Fragen um
  • Befragter will dem Interviewer gefallen / nicht unsympathisch erscheinen und vermeidet vermeintlich unpopuläre Antworten
  • Interviewer beeinflusst unbewusst durch Blicke und Gesten die Antworten des Befragten
  • Befragter kreuzt immer die Mitte oder immer Ja oder Nein, weil er unmotiviert ist
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